Im Mai 2017 erschütterte die WannaCry-Ransomware die Welt. Innerhalb von wenigen Tagen infizierte sie über 230.000 Computer in mehr als 150 Ländern und legte wichtige Infrastrukturen lahm. Besonders schwer traf es den britischen National Health Service (NHS), dessen Krankenhäuser und Patientenversorgung massiv gestört wurden. Der Angriff zeigt, wie anfällig unzureichend geschützte Systeme sind und wie wichtig umfassende Compliance-Strategien sind, um solche Vorfälle zu verhindern.
Was war das Problem?
Der WannaCry-Angriff nutzte eine Sicherheitslücke in Windows-Systemen aus, die von der NSA entdeckt, aber nicht öffentlich bekannt gemacht worden war. Hacker verwendeten das gestohlene “EternalBlue”-Exploit, um Schwachstellen in ungeschützten Systemen auszunutzen.
⚠️ Wichtige Schwachstellen:
- Veraltete Software: Viele betroffene Systeme liefen auf älteren Windows-Versionen, für die keine Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt wurden.
- Fehlende Patch-Management-Strategie: Obwohl Microsoft bereits ein Sicherheitsupdate zur Behebung der Lücke veröffentlicht hatte, hatten viele Organisationen es nicht rechtzeitig installiert.
- Unzureichende Backups: Viele Opfer hatten keine aktuellen Backups, wodurch die Erpressung durch Ransomware besonders effektiv war.
Welche Compliance-Learnings ergeben sich aus dem WannaCry-Angriff?
- Regelmäßige Updates und Patch-Management:
🔄 Sicherheitsupdates müssen zeitnah installiert werden. Unternehmen sollten ein automatisiertes Patch-Management einführen, um sicherzustellen, dass Systeme immer auf dem neuesten Stand sind. - Kontinuierliche Risikobewertung:
📊 Organisationen sollten regelmäßige Schwachstellenanalysen durchführen, um Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen. Tools wie Vulnerability Scanners sind dafür unverzichtbar. - Backup-Strategien entwickeln:
🗂 Regelmäßige und sichere Backups sind entscheidend, um Systeme schnell wiederherzustellen und den Erpressungsdruck zu minimieren. Backups sollten sowohl lokal als auch in der Cloud gespeichert und regelmäßig getestet werden. - Segmentierung kritischer Systeme:
🔐 Systeme sollten so konfiguriert sein, dass eine Infektion in einem Teil des Netzwerks nicht das gesamte Netzwerk gefährdet. Die Netzwerksegmentierung hilft, die Ausbreitung von Schadsoftware zu verhindern. - Mitarbeiterschulungen gegen Social Engineering:
📧 Viele Ransomware-Angriffe beginnen mit Phishing-E-Mails. Mitarbeiter sollten regelmäßig geschult werden, um verdächtige Nachrichten zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
Wie lassen sich solche Angriffe künftig vermeiden?
Organisationen müssen sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen umsetzen, um ihre Systeme zu schützen. Die Einhaltung von Sicherheitsstandards wie ISO/IEC 27001 oder die Implementierung von Cybersecurity-Frameworks wie NIST bieten eine solide Grundlage für den Schutz vor Angriffen.
Zusätzlich sollten Incident-Response-Pläne vorhanden sein, die klare Maßnahmen für die Eindämmung und Wiederherstellung nach einem Angriff vorsehen.