Due Diligence 2025

01/17/2025
Compliance | Start-ups | Unternehmensrecht
ESG, Lieferketten und globale Compliance stehen auch 2025 im Fokus. Unternehmen müssen Risiken aktiv managen und Standards einhalten.

Im Jahr 2025 hat die Bedeutung der Due Diligence für Unternehmen weiter zugenommen. Die Erfahrungen aus 2024, geprägt von verschärften regulatorischen Anforderungen und geopolitischen Unsicherheiten, haben Unternehmen weltweit dazu gezwungen, ihre Compliance-Strategien zu überdenken. Die zentralen Themen wie ESG (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) und die Einhaltung internationaler Vorschriften prägen weiterhin die Agenda, während die Konsequenzen aus Versäumnissen im Vorjahr klarer sichtbar werden.

Rückblick: Was war 2024 besonders relevant?

Die Entwicklungen des Jahres 2024 haben deutlich gemacht, wie kritisch sorgfältige Prüfprozesse für Unternehmen sind. Neben klassischen Risiken wie Korruption und Bestechung rückten vor allem menschenrechtliche und ökologische Aspekte in den Vordergrund. Gesetzgebungsinitiativen wie die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) haben Unternehmen dazu gezwungen, ihre Sorgfaltspflichten auf alle Stufen der Wertschöpfungskette auszudehnen.

Darüber hinaus haben die Auswirkungen des Ukrainekriegs dazu geführt, dass internationale Sanktionen in bisher nicht gekanntem Umfang umgesetzt wurden. Viele Unternehmen, die ihre Drittparteien unzureichend überprüft hatten, sahen sich im Nachhinein rechtlichen und finanziellen Konsequenzen ausgesetzt. Diese Entwicklungen unterstrichen, dass Due Diligence längst nicht mehr nur eine Formalität ist, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Neue Prioritäten und Herausforderungen im Jahr 2025

Das Jahr 2025 bringt nicht nur eine Fortsetzung der regulatorischen Trends aus 2024, sondern auch neue Herausforderungen. Unternehmen müssen verstärkt auf die Harmonisierung ihrer Prüfprozesse achten, um den wachsenden Anforderungen verschiedener Jurisdiktionen gerecht zu werden. Die extraterritoriale Wirkung von Gesetzen wie dem britischen Bribery Act oder dem US-amerikanischen Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) erfordert eine globale Perspektive. Selbst Unternehmen ohne direkte Präsenz in diesen Ländern müssen nachweisen, dass sie Korruptionsrisiken weltweit aktiv managen.

Gleichzeitig hat sich die ESG-Berichterstattung weiterentwickelt. Investoren, Verbraucher und Behörden erwarten, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele nicht nur definieren, sondern auch nachweislich erreichen. Die EU-Vorgaben, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), verpflichten Unternehmen dazu, quantitative und qualitative Daten über ihre Lieferketten und Geschäftspraktiken offenzulegen. Dies erfordert nicht nur eine präzisere Dokumentation, sondern auch eine stärkere Zusammenarbeit mit Drittparteien.

Handlungsempfehlungen für 2025

Unternehmen, die aus den Herausforderungen von 2024 lernen, setzen auf einen integrierten und risikobasierten Ansatz. Dieser umfasst:

  1. Präventive Maßnahmen: Die frühzeitige Identifikation potenzieller Risiken bleibt der Schlüssel. Moderne Tools zur Datenanalyse und automatisierten Überprüfung von Geschäftspartnern sind dabei essenziell.
  2. Globale Compliance-Ausrichtung: Ein Verständnis der extraterritorialen Wirkung internationaler Gesetze und deren Integration in unternehmensweite Standards minimiert rechtliche Risiken.
  3. Stärkung der ESG-Strategie: Nachhaltigkeitsziele werden nicht nur kommuniziert, sondern durch transparente Maßnahmen und klare Berichte untermauert.
  4. Technologische Innovationen: Digitale Lösungen, von Künstlicher Intelligenz bis hin zu Plattformen für Lieferkettenmanagement, bieten Vorteile in der Effizienz und Genauigkeit von Due Diligence-Prozessen.

Ausblick

Das Jahr 2025 wird wohl eine Phase der Konsolidierung einleiten. Unternehmen, die 2024 ihre Due Diligence-Prozesse optimiert haben, können nun von robusteren und effizienteren Strukturen profitieren. Gleichzeitig bleiben die Anforderungen hoch: Der Druck von Regulierungsbehörden, Investoren und der Öffentlichkeit, ethisch und nachhaltig zu handeln, nimmt weiter zu. Erfolgreiche Unternehmen erkennen darin nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance, sich durch Integrität und Transparenz langfristig am Markt zu behaupten. Die Erfahrungen aus 2024 zeigen, dass eine starke Due Diligence nicht nur Risiken minimiert, sondern auch die Grundlage für nachhaltiges Wachstum schafft. In 2025 wird diese Erkenntnis mehr denn je zur treibenden Kraft für strategische Entscheidungen.

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